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Wer kennt ihn nicht – den inneren Schweinehund? In meinen Seminaren taucht er zuverlässig auf, wenn es um Gewohnheiten geht: gesünder essen, mehr Bewegung, weniger intensive Handynutzung.

Der Wunsch ist da – mit der Willenskraft sieht das schon anders aus.

Warum nur bleiben diese Vorhaben so oft auf der Strecke?

Hier erfährst du, was sich dabei in deinem Kopf vor sich geht und was du tun kannst.

Es ist leichter als gedacht!

Zwei Systeme in deinem Kopf: wer steuert dich wirklich?

Stell dir vor, du kommst nach einem anstrengenden Tag nach Hause. Du hattest dir vorgenommen, noch ins Fitnessstudio zu gehen. Aber es war viel los – Meetings, ein Berg von Arbeit und viele Unterbrechungen.

In diesem Moment bekommst du es mit zu zwei Systemen in deinem Kopf zu tun: das impulsive Belohnungssystem (der Schweinehund auf dem Sofa!) und das planende System (dein Ziel). Je stressiger dein Tag war, desto eher gewinnt der Schweinehund.

Ein Dilemma? Nicht unbedingt!

Schauen wir genauer hin: dein Belohnungssystem ruft: „Jetzt aufs Sofa!“, dein planendes System denkt an das gute Gefühl, wenn du erschöpft, aber mit guter Laune aus dem Sport zurückkommst.

Je gestresster du bist, desto stärker gewinnt das sofortige Belohnungssystem. Für den Moment fühlt sich das gut an – du hast es dir verdient, vielleicht mit Chips oder der Schokolade.

Disziplin klingt gut – fühlt sich aber selten gut an

Später meldet sich das schlechte Gewissen: „Hätte ich doch…“ Oft höre ich dann: „Mir hat die Disziplin gefehlt. Andere Menschen haben sie – ich nicht!“ Kommt dir das bekannt vor?

Disziplin – das klingt anstrengend, oder? Viele spüren dabei einen inneren Widerstand. Tatsächlich bedeutet es: gegen den Impuls ankämpfen. Das kostet Energie.

Aber: Wir können das!

Zum Beispiel, wenn wir in einem Streit tief durchatmen, anstatt impulsiv zu reagieren. Oder wenn wir jemanden ausreden lassen, obwohl wir ihn am liebsten unterbrechen möchten.
Wir unterdrücken den Impuls – und regulieren uns später bewusst, indem wir uns die Situation in aller Ruhe noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Was ist was? Selbstkontrolle und Selbstregulation im Vergleich

Selbststeuerung heißt: Ich habe ein Ziel und plane mir den Weg dorthin. So, wie es zu mir passt. Ich habe das Steuer in der Hand.

Selbstkontrolle bedeutet: Ich halte durch, ich widerstehe oder kämpfe gegen den Impuls an.

Es sind zwei wichtige Fähigkeiten, die dein Verhalten und deinen Alltag beeinflussen: Selbstkontrolle und Selbstregulation. Sie hängen zusammen, sind aber nicht dasselbe.

Du wirst erfahren, worin der Unterschied liegt, wie du beides trainieren kannst – und warum es sich lohnt, den Fokus eher aufs Regulieren als aufs Kontrollieren zu legen.

Ganz konkret: Selbstkontrolle ist wichtig, klappt nicht immer

Selbstkontrolle bedeutet, kurzfristige Impulse zu unterdrücken, um langfristige Ziele zu erreichen.

  • Du öffnest Instagram nicht, obwohl es bestimmt was Interessantes gibt – weil du konzentriert arbeiten willst.
  • Du sagst Nein zum Kuchen, weil du dich gesünder ernähren möchtest.
  • Du gehst direkt zum Sport, weil du weißt, wie gut du dich danach fühlst.

Ja, das klingt tatsächlich nach Disziplin und Durchhalten. Klingt anstrengend? Ist es manchmal auch. Kontrolle fühlt sich nach Verzicht an.

Verzichten? Nö, kann man auch später noch. Morgen vielleicht. Oder dann, wenn es besser passt.

Selbstregulation – hier hast du das Steuer in der Hand!

Jetzt kommen wir zur Selbstregulation. Selbstregulation ist mehr als Kontrolle. Sie ist flexibel und strategisch. Sie steuert dein ganzes Verhalten – inklusive deiner Emotionen, Gedanken und Reaktionen. Klingt nach viel, ist aber überraschenderweise leichter!

  • Du spürst, dass du gehetzt bist – und hältst kurz inne, um durchzuatmen
  • Du passt deinen Arbeitsfluss an, wenn etwas nicht so gut funktioniert.
  • Du merkst, dass deine Konzentration nachlässt und machst bewusst eine kleine Pause.

Selbstregulation bedeutet, sich an die Situation anzupassen, sich emotional auszubalancieren und das Ziel im Blick zu behalten.

Kurz gesagt:
Selbstkontrolle heißt: Ich halte durch oder sogar – ich beiße mich durch!
Selbstregulation heißt: Ich steuere mich aktiv und bin dabei flexibel.

Und ja: Selbstkontrolle ist ein Teil von Selbstregulation.

Reguliere dich lieber – anstatt dich durchzubeißen!

Wenn du mit Disziplin gegen deine Impulse arbeitest, brauchst du viel Kraft.  Selbstregulation dagegen erlaubt dir, klug mit deinen Bedürfnissen umzugehen, anstatt sie zu unterdrücken.

Ein Beispiel? Du willst eigentlich arbeiten, greifst aber immer wieder zum Handy.
Statt dich nur zu „beherrschen“, frag nach dem Bedürfnis: Warum will ich aufs Handy schauen?

  • Bin ich gelangweilt? Über- oder unterfordert?
  • Brauche ich eine Pause, eine Abwechslung?
  • Komme ich gerade nicht weiter?

Allein diese kurze Achtsamkeit ist der erste Schritt zur Selbstregulation.

 So trainierst du Selbstregulation im Alltag 

Es ist ganz einfach, aber auf Dauer wirkungsvoll!

  • Tasse mit der linken Hand greifen (wenn du RechtshänderIn bist)
  • In der Kantine bewusst einen anderen als den Stammplatz wählen
  • Den Weg von der Arbeit nach Hause immer wieder ein klein wenig zu variieren

Dir fallen bestimmt noch weitere kleine Veränderungen im Alltag ein. Etwa Mini-Widerstände im Alltag einbauen:

  • Nur ein Browser-Tab öffnen
  • Erst zuhören, dann antworten
  • Die Treppe statt den Aufzug nehmen

Oder die „Nicht jetzt“-Strategie:

Wenn du einen Impuls spürst – schnell mal ein Snack holen oder in Social Media gucken, sag dir:

„Nicht jetzt – später vielleicht.“ Stell dir einen Timer auf 10 Minuten. Wenn der Impuls dann noch da ist, kannst du ihn bewusst abwägen. Das Interessante: meist ist der Impuls dann verschwunden.

Diese kleinen „Mini-Übungen“ stärken deinen Selbstregulations-Muskel – ohne großen Kraftakt.

Dafür lohnt es sich! 

Mit mehr Selbstregulation wirst du …

  • anpassungsfähiger – wenn etwas nicht nach Plan läuft
  • gelassener – in stressigen Momenten
  • zielorientierter – ohne dich selbst zu überfordern

Statt dich durchzubeißen, findest du Wege, die wirklich zu dir passen.

Fazit: Mehr Selbstführung, weniger Kraftakt

Sei freundlich zu dir – und trainiere dein inneres Steuerungssystem. Du musst nicht immer stark gegen dich selbst sein und Impulse unterdrücken.  Es reicht, klug mit dir umzugehen.

Selbstkontrolle braucht Willenskraft – Selbstregulation stärkt deine Selbstwirksamkeit.

Und das fühlt sich gleich ganz anders an!

Wenn du hier dranbleiben möchtest – Selbststeuerung und Selbstregulation ist ein Teil meines Seminars: Konzentration und Fokus schärfen oder eines Konzentrations-Coachings. In dem Fall ganz für dich angepasst.

 

Übrigens –  vielen Erwachsenen fällt es schon schwer genug, das Handy mal weniger zu nutzen. Wie geht es Kindern oder Jugendlichen damit? Was erleben Sie dort (übrigens auch in der Nacht!)

Hier der Link zu einem Interview mit dem Digitaltrainer Daniel Wolff, der auch ein Buch „Allein mit dem Handy“ dazu geschrieben hat.

Ob es mit dem Frühling zu tun hat? Ich weiß es nicht. Seit ein paar Wochen treibt mich ein Thema um: die allgemeine Stimmung. Man könnte meinen, alles geht den Bach runter. Egal, ob es Kassengespräche im Supermarkt sind oder in der Kaffeepause in den Unternehmen.

Wie geht es dir damit? Mir fällt vor allem die schlechte Stimmung auf, die sich in heruntergezogenen Mundwinkeln und schlechter Laune äußert.

Emotionale Ansteckung: Mehr als nur Zufall!

Offenbar bin ich nicht allein mit dieser Beobachtung, im Gegenteil. Vielleicht ist es Zufall, wenn bestimmte Ereignisse so zeitlich aufeinandertreffen – oder es lag eben in der Luft!

Als erstes stieß ich auf ein Interview mit dem Psychologen Dr. Nico Rose, Experte für Positive Psychologie. Fast zeitgleich las ich im Newsletter von Ingrid Gerstbach ebenfalls über das Phänomen „ansteckender Stimmungen“. Abgesehen davon lese ich gerade das Buch ‚Vom Glück der richtigen Gedanken’ von der Neurowissenschaftlerin Karolien Notebaert. Höchste Zeit, sich intensiver damit zu befassen!

Stimmungen werden weitergegeben

Emotionen sind ansteckend. Das erleben wir tagtäglich und es ist wissenschaftlich belegt. Wenn jemand herzhaft lacht, lachen oder schmunzeln wir unwillkürlich mit. Wenn dich morgens der Kollege lächelnd begrüßt, lächelst du zurück. Wir passen unsere Emotionen instinktiv den der anderen an.

Leider erleben wir derzeit häufiger die negative Seite dieser emotionalen Ansteckung. So ging es im  Interview mit Dr. Nico Rose darum, wie eine Führungskraft ihr Team auch in schwierigen Zeiten motivieren kann. Stell dir dazu vor, dass es in der Teambesprechung um eine Krise im Unternehmen geht. Die Stimmung ist gedrückt, eine Lösung noch nicht in Sicht.

Beziehungsenergie durch menschlichen Kontakt. Rauf oder runter.

Diese emotionale Energie, so Rose, wandert wie eine Welle durch die Organisation. Ausgehend von der Führungskraft zu den Teamleitern und weiter bis zu deren Mitarbeitern, den Kunden und sogar bis in den privaten Bereich hinein. Die Wirkung kann bis zu fünf „Stationen“ nachklingen. Menschen passen sich emotional der Stimmung anderer an, meistens unbewusst und schleichend. Es liegt eben in der Luft!

Eine schlechte Nachricht wird über die ausgelöste Stimmung bis zu 5 Stationen weitergegeben

Eine schlechte Stimmung wird unbewusst weitergegeben

Das funktioniert erst recht online

Dieser Effekt funktioniert auch online. Über soziale Medien verbreiten sich Stimmungen wie ein Lauffeuer. Das Problem dabei: Negative Emotionen verengen im wahrsten Sinne unseren Blick und senken gleichzeitig unseren Energiepegel.

Unser Gehirn fokussiert sich automatisch auf das, was nicht gut läuft. Das ist ein evolutionärer Mechanismus, der uns eigentlich vor Gefahren schützen soll. Deshalb sehen wir die Welt oft pessimistischer, als sie tatsächlich ist. Und wenn dann noch reale Krisen hinzukommen, verstärkt sich dieser Effekt umso mehr.

Die Folge: in einer solchen Negativspirale können kaum neue Ideen oder Lösungen entstehen. Wir stecken in einer gedanklichen Blockade fest.

Wie du deine Stimmung selbst beeinflussen kannst

Um sich aus dieser Negativspirale zu befreien, empfiehlt die Positive Psychologie eine einfache, aber wirkungsvolle Frage: „What went well?“ Diese regelmäßige Reflexion über das, was gut läuft, hilft nachweislich dabei, neue Energie aufzubauen.

Frage dich ganz bewusst: Was läuft gerade gut in meinem Leben? Worauf freue ich mich? Oder reflektiere am Abend: Was ist mir heute trotz aller Herausforderungen gelungen?

Die Wirksamkeit von what-went-well ist wissenschaftlich gut belegt. Studien der University of Pennsylvania unter Leitung von Martin Seligman zeigen, dass diese im Prinzip einfache Übung nicht nur stimmungsaufhellend wirkt, sondern auch den Fokus auf die eigenen Stärken und Ressourcen lenkt.

Von daher ist das Bewusstsein über den eigenen emotionalen Zustand fast schon elementar. Mache dir klar, dass deine Stimmung immer auf andere übertragen wird. Sowohl in die positive als auch in die negative Richtung. Lächelt mich jemand an oder schaut mein Gegenüber mürrisch? Lächle ich am Telefon oder bin ich genervt? Was strahlst du gerade aus? Zuversicht oder Pessimismus?

Kleine Rituale mit großer Wirkung

Um die Stimmung aktiv zu verbessern, kannst du schon am Morgen überlegen, welche kleinen Rituale dich unterstützen, gut in den Tag zu starten.

Worauf freust du dich heute?

  • Könnte ein kurzer Spaziergang vor der Arbeit deine Stimmung heben?
  • Wie kannst du deine Mittagspause bewusst und energiespendend gestalten?
  • Wem kannst du heute eine kleine Freude bereiten – und damit auch dir selbst?
  • Schau doch ab und zu mal in den Spiegel, wie dein Gesichtsausdruck gerade ist.

Dr. Rose teilt aus seiner Erfahrung als Führungskraft einen besonders wirkungsvollen Tipp: Er bat seine Mitarbeiter freitags immer um ein positives Feedback. ‚Welche zwei oder drei Momente haben diese Woche deine Arbeit besonders wertvoll gemacht?‘ Mit diesen positiven Gedanken konnten sich die Mitarbeiter über das Wochenende deutlich besser erholen und gestärkt in die neue Woche starten.

Probiere es selbst aus: Frage dich am Ende des Tages nach deinen drei besten Momenten. Es reichen Kleinigkeiten – allein sie können schon eine positive Wirkung entfalten.

 Resilienz- um zuversichtlich in die Zukunft zu schauen

Wie wir körperlich, emotional und mental gestimmt sind, macht in herausfordernden Zeiten den Unterschied. Widerstandskraft und eine emotionale Flexibilität sind elementar, um gut durch diese Zeiten zu kommen. Mehr noch, mit ihr können wir Positives bewirken für uns selbst und unser Umfeld.

Wenn du dieses Thema vertiefen möchtest:

Ursprünglich war der diesjährige Resilienz-Kongress im März geplant, er findet nun vom 6. bis 12. Oktober statt. In den letzten vier Jahren war ich jeweils dabei und kann es wirklich empfehlen. Das Thema in diesem Jahr lautet „Resilienz und Zukunft“. Die Teilnahme ist übrigens kostenfrei.

Nehmen wir unsere Stimmung selbst in die Hand. Sie liegt zwar in der Luft, aber wir entscheiden, wie wir damit umgehen.

 

 

Es ist zermürbend, sagte meine Freundin, als wir uns zu unserer wöchentlichen Runde trafen. Ja, so ist es, zumindest ab und zu. Bereits letztes Jahr habe ich in einem meiner Blogartikel Jetzt erst recht – gestalten Sie aktiv Ihre Zukunft! darüber nachgedacht, dass uns eine Langstrecke bevorsteht. Kein mal-schnell-zusammenreissen-bis-wieder-alles-so-ist-wie-vorher. Stattdessen erleben wir eine Langstrecke, einen Marathon. Allerdings hat der eine fest definierte Länge!

Überlastung oder Runner’s High?

Nun, ich bin zwar sehr bewegungsfreudig, aber kein Marathonläufer. Doch ich weiß, dass es neben dem Runner’s High, einem euphorischen Glückszustand, andere Phasen gibt. Solche, in denen alles schmerzt, die noch zu laufende Strecke sich ewig lang anfühlt und der Läufer am liebsten alles hinschmeißen möchte. Um dem vorzubeugen,  ist Stabilität, eine ausgewogene Körperbalance wichtig, um Überbelastungen möglichst zu vermeiden.

Was der Marathon mit 42,195 Kilometern mit der mentalen Grenze zu tun hat

Im Unterschied zum Marathon, wo das Ziel genau 42,195 Kilometer entfernt ist, haben wir keine Ahnung, wann wir das Ziel erreichen. Das ist zermürbend. Vom Runner’s High sind wir noch ein ganzes Stück entfernt. Mir gibt zu denken, was ich kürzlich in einem Vortrag von Jürgen Lieske auf dem Resilienzkongress gehört habe: Er nannte es die mentale Grenze am Beispiel von Soldaten. Wenn die wissen, dass sie  einen echt anstrengenden Marsch vor sich haben, immer einen Berg hoch, 30 Kilometer lang und da müssen sie durch – dann erreichen 98% das Ziel.

Wir stecken in einem Dilemma

Wenn man das Ganze aber aufteilt in 3×10 Kilometer und jeweils nach der geleisteten Etappe erfährt, dass es noch nochmal weiter geht so nach dem Motto:  „Ach, jetzt  kommen nochmal 10 Kilometer…“ und das wiederholt sich und wiederholt sich – dann erreichen nur 60% das Ziel!

Gefühlt stecken wir genau in diesem Dilemma. Kommt nochmal eine Strecke von 5 oder 10 oder 15 Kilometern? Geht es den Berg rauf, ist es eine gerade Strecke? Kein Wunder, dass sich viele Menschen mental erschöpft fühlen und es schwer fällt, eine Perspektive sehen.

 

Ziele und kein Ende in Sicht

Ziele und doch kein Ende in Sicht

Im Ärger steckenbleiben oder eine Challenge draus machen

Und nun? Es ist vollkommen in Ordnung, sich zu ärgern und frustriert zu sein. Den Kopf zu schütteln, dass nach dem Hoffnung-machen wieder ein Rückschlag kommt. Wenn Sie das rausgelassen haben, können Sie langsam wieder in eine neue Spur kommen.

Denn Sie allein entscheiden, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten. Sie können im Frust und Ärger verharren. Oder die Situation – unseren Marathon – als eine Challenge sehen:

  • Setzen Sie sich Ziele, auch wenn diese ganz klein sind. Mit solchen, die Sie erreichen können, um wieder ein Gefühl der Kontrolle zu erleben. Um aus Gedankenschleifen herauszukommen. Oder um sich aus dem lähmenden Gefühl herauszuschälen.
  • Sehen Sie es als Training dafür, wie es Ihnen immer wieder gelingt, sich an neue Situationen anzupassen. Sie lernen jeden Tag dazu. Es ist erstaunlich, was trotzdem alles möglich ist.
  • Begeben Sie sich auf Schatzsuche: Lenken Sie Ihre Aufmerksamkeit dahin, was trotzdem alles möglich ist. Anders als vorher, aber machbar.

Den Blickwinkel ein ganzes Stück weiter verschieben

Vieles relativiert sich, wenn ich dran denke, wie Familien etwa in afrikanischen Ländern oder in Indien mit den geringsten Mitteln versuchen, durch diese Pandemie zu kommen. Ja, es ist nicht einfach, doch Fakt ist: wir leben in einem der reichsten Länder weltweit. Laut UNICEF haben 463 Millionen Kinder überhaupt keinen Zugang zum Online-Lernen haben. Viele Eltern haben ihren Job verloren und rutschen weiter in die Armut. Während wir ausreichend Masken haben, die mittlerweile sogar überall auf Wegen, in Parks und im Wald herumliegen. Das mit dem Impfstoff hat bis jetzt nicht so geklappt wie angekündigt – bisher. Aber es gibt einen! Sogar mehrere, das ist ebenfalls nicht selbstverständlich. Das mit den Ansprüchen ist so eine Sache für sich und der Blick über den Tellerrand des Alltag macht mich eher dankbar dafür, wo ich leben darf.

Und überhaupt – gibt es einen Anspruch darauf, dass das Leben leicht zu sein hat?

Als ich mit meiner Freundin darüber gesprochen habe, ist mir eines wieder ganz deutlich geworden. Es kommt immer wieder darauf an, wie wie wir selbst Einfluss nehmen und den Tag gestalten. Egal, welche materiellen Ressourcen Sie besitzen, sie sind kein Garant für eine gute Stimmung oder positive Einstellung. Dafür kann jeder etwas tun.

Denn das Leben findet weiterhin statt. Vollkommen unbeeindruckt, jetzt, hier und heute. Nicht in drei, sechs oder wieviel Monaten auch immer. Sondern in diesem Augenblick, der jeder für sich immer einzigartig ist.

Meine 5 erprobten Tipps für unseren Marathon – und Ihre?

Machen Sie das Beste draus! Hier meine fünf – erprobten – Tipps dazu. Sie haben bestimmt noch andere – immer her damit! So dass möglichst viele davon profitieren können!

Tagesstruktur im Homeoffice

  1. Dosieren Sie die Nachrichten, Eilmeldungen und Sondersendungen. Je häufiger Sie sich ausführlich mit all den Einzelheiten beschäftigen, desto mehr beschäftigt es Ihr Gehirn. Keine Frage, auch ich will informiert sein. Mir reichen 5 oder 10 Minuten für das wirklich Wesentliche.
  2. Verlieren Sie Ihre gute Laune nicht! Tun Sie etwas dafür: Ihre 5 besten gute-Laune-Songs zum jederzeit-abrufen. Singen oder summen Sie mit, bewegen Sie sich dazu. Nach einigen Minuten ist das alles in Ihrem Gehirn angekommen und hellt Ihre Stimmung für eine ganze Weile auf.
  3. Es ist immer wieder überraschend – aber wenn Sie jemand anderem eine kleine Freude machen, wirkt das positiv stärkend auf sie selbst zurück. Ob das ein Lächeln ist, ein paar nette Worte oder ein Dankeschön für eine Mini-Kleinigkeit.
  4. Wir alle führen ständig innere Gespräche. Achten Sie mal auf Ihre Worte: sprechen Sie wohlwollend und freundlich mit sich selbst? Ermutigend und wertschätzend? Viele Menschen gehen eher abwertend mit sich um: ‚Bin ich doof! Das hätte auch schneller gehen können!’ Das hat erheblichen Einfluss auf ihr gesamtes Wohlbefinden.
  5. Rituale und feste Zeiten geben dem Tag eine Struktur. Das wiederum bedeutet Sicherheit. Ich lebe wie so viele andere seit einem Jahr im Home-Office. Die Welt ist einerseits klein, andererseits von den virtuellen Kontakten her riesig geworden. Um hier eine Balance zu finden, gehe ich jeden Tag für etwa eine Stunde raus. Dabei wechsele ich natürlich die Routen ab und bringe auch sonst immer wieder gezielt Abwechslung in meinen Alltag. Denn auch das ist ein nicht zu unterschätzendes Bedürfnis: ein bisschen was anderes als das, was den Alltag ausmacht.

Widrige Umstände ‚veredeln‘

Der Einfluss dessen, was jeder Einzelne bewirken kann, wird wie so oft unterschätzt. Doch genau da ist ein Ansatzpunkt mit einer enormen Wirkung. Wir können selbst etwas tun. Um ‚widrige Umstände zu veredeln’, so Jürgen Lieske.

Was sind aktuell Ihre besten Tipps im Umgang mit unserer Langstrecke?  Den vielen 5 oder 10 Kilometer-Etappen? Das würde mich echt interessieren! Ich freue mich, wenn Sie mir das verraten. Übrigens, ich werde jede Mail persönlich beantworten!

Bleiben Sie weiterhin gesund und zuversichtlich!

Wir leben in besonderen Zeiten, viele erleben sie als beunruhigend und verunsichernd. Da ist es gut, ein paar Techniken selbst anwenden zu können, um sich zu beruhigen und wieder in eine gute Balance zu kommen. Dazu haben Michael Bohne und Sabine Ebersberger ein Kartenset mit stärkenden Sätzen für normale Alltagsunsicherheiten entwickelt. Die, die jeder kennt, wenn man nicht weiß, wie sich die Situation entwickeln wird. Ein Tool zur Selbsthilfe, zur inneren Stärkung und Beruhigung.

Selbstwirksamkeit stärken

Schauen Sie mal auf die Webseite https://www.innen-leben.org/karten-set/, dort können Sie sich das Kartenset herunterladen. Eine weitere Anleitung mit Videos von Michael Bohne zur Klopftechnik finden Sie hier https://www.innen-leben.org/klopfen-gegen-angst/.

Wenn Sie eigene unterstützende Sätze für Ihre Herausforderungen entwickeln wollen, um Ihre Selbstwirksamkeit zu stärken, dann können Sie sich an mich wenden – entweder per mail an info@margit-reinhardt.de oder Sie rufen mich unverbindlich an (0721) 753361.