Wie oft hast du heute schon dein Handy in die Hand genommen, um die neuesten News zu checken? Zehnmal? Zwanzigmal? Und das ist nur der Anfang – dazu kommen noch Radio, TV, Online-Portale und vielleicht sogar eine echte Zeitung aus Papier (ja, die gibt’s noch!).
Im Durchschnitt verbringt jeder 90 Minuten täglich damit, sich durch die Nachrichtenflut zu scrollen. Das ist fast eine ganze Spielfilmlänge! Und was bringt es dir?
Keine Frage, es ist wichtig, informiert zu sein. Aber wie viel davon ist gesund? Die Nachrichten verursachen ja eher Stress, schlechte Laune und das Gefühl, dass die Welt nicht mehr zu retten ist. Ja, ich weiß, das ist etwas übertrieben.
Wir stecken da in einem Dilemma.
Unser Gehirn ist darauf getrimmt, nach Neuem Ausschau zu halten. Es könnte ja tatsächlich wichtig sein. Deswegen können wir uns den Schlagzeilen nur schwer entziehen.
Doch wie so oft kommt es auf die richtige Dosis an.
Bei dir ist das nicht so oder nur ein klein wenig?
Wie wäre es mit einer Mini-Challenge? Mach dir doch mal einen Tag lang eine Strichliste, wie oft du zum Handy greifst.
Wie hältst du es mit den Nachrichten?
Der Vortrag des Schweizer Autors Rolf Dobelli brachte mich zum Nachdenken. Von den etwa 30.000 Nachrichten, die wir jährlich konsumieren, haben nur etwa 10 davon einen Einfluss auf unser Leben. Nur 10! Das sind die Nachrichten, die dich bei wichtigen Entscheidungen unterstützen oder dein Leben direkt betreffen.
Der Rest? Meist negative Schlagzeilen, die uns belasten. Du kennst das sicher: Krisen, Konflikte, Katastrophen. Klar, wir sollten wissen, was in der Welt passiert. Aber müssen wir wirklich jede Entwicklung in Echtzeit verfolgen?
Der ständige Nachrichtenkonsum hat Folgen: die Konzentration lässt nach, ein klares Denken ist blockiert. Die Motivation sinkt. Keine guten Voraussetzungen, um gut durch den Tag zu kommen oder gar Herausforderungen zu meistern.
Ein kleines Experiment für dich: Achte mal einen Tag lang darauf, welche Nachrichten dir wirklich etwas bringen und welche eher auf deine Stimmung drücken. Du wirst überrascht sein, wie wenige Meldungen tatsächlich relevant für deinen Alltag sind.
Hier sind drei Tipps für einen bewussteren Nachrichtenkonsum
1. Wähle feste Zeiten für News – zum Beispiel nur morgens und abends
2. Nutze vertrauenswürdige Quellen, die Ereignisse einordnen anstatt nur Schlagzeilen zu produzieren
3. Frag dich vor jedem News-Check: Brauche ich diese Information jetzt wirklich?
(Übrigens, es gibt auch positive Meldungen, die findest du hier unter goodnews.)
Mehr Zufriedenheit mit weniger Smartphone-Zeit
Julia Brailovskaia von der Ruhr-Universität fand in ihrer Studie mit 278 Teilnehmern heraus: bereits eine Stunde weniger Smartphone-Nutzung pro Tag steigert die Arbeitszufriedenheit und die Motivation.
Besonders wirksam war die Kombination aus einer Stunde weniger Smartphone-Zeit und 30 Minuten Bewegung. Das Gefühl der Arbeitsüberlastung nahm sogar ab, umgekehrt nahm das Gefühl der Kontrolle über die eigene Zeit zu.
Das deckt sich gut mit der Empfehlung der WHO: hier reichen bereits 21 Minuten Bewegung pro Tag, um Stresshormone abzubauen und Endorphine freizusetzen. Die sorgen für ein besseres Wohlbefinden, damit steigt auch die Stimmung. Bewegung macht den Kopf frei und die Gedanken sortieren sich neu. Du kannst leichter das für dich Relevante erkennen, bist motiviert und kannst klar denken.
Eine Stunde weniger…..
Du musst nicht gleich einen kompletten Digital Detox machen (das haben sich 36% der Deutschen in einer Umfrage vorgenommen).
Eine simple Stunde weniger reicht schon.
Das ist ungefähr die Zeit, die du brauchst, um
- einen Spaziergang zu machen
- ein oder zwei Kapitel in einem Buch zu lesen
- an einer Yogastunde teilzunehmen
- dich mit einem Freund oder Freundin zum Kaffee zu treffen
- endlich etwas zu erledigen, was schon lange herumliegt
Oder mit wenigen Minuten beginnen, solche, die dir gut tun!
In einer guten Stimmung zu sein, erleichtert vieles. Damit das im Alltag gelingt, probiere doch einmal folgendes aus:
Notiere dir zehn kleine Dinge, die dir guttun – egal ob es der Lieblingssong, eine heiße Schokolade oder ein kurzer Spaziergang in der Mittagspause ist. Mit einem Blick auf deine Liste hast du schnell einen Impuls, den du umsetzen kannst. Denn in mieser Stimmung kommst du oft nicht auf die einfachsten Dinge, die dich da wieder herausholen können.
Fazit:
Was in der Welt oder in unserem Umfeld passiert, ist wichtig, keine Frage.
Doch welche Dosis dir noch gut tut, das kannst du selbst entscheiden. Sie dir bewusst darüber, dass unser Gehirn Negatives intensiver wahrnimmt und es höher gewichtet als das, was funktioniert oder gut ist.
Gerade deswegen brauchen wir den aktiven Ausgleich. Über Bewegung und Handyfreie Zeiten. Packe jeden Tag am besten doppelt so viele schöne und erfreuliche Dinge in deinen Alltag als es Negatives gibt.
Denke an deine Liste der 10 Kleinigkeiten, die Dinge, die dir einfach guttun!
Wenn du weitere Anregungen oder eine gezielte Begleitung für mehr gute Stimmung und Arbeitszufriedenheit möchtest, kannst du hier ein kostenfreies Erstgespräch für ein Coaching buchen.